Foto: Evelin Frerk

14. 05.

Frauen kamen ohne Waffen?! Aber auch Sozialistinnen beteiligten sich am Nationalen Frauendienst.

Vortrag von Dr. Gisela Notz im Rahmen der Konferenz "Erster Weltkrieg, Urkatastrophe und Widerstand" - eine Veranstaltung in Berlin

Mit der Entwicklung moderner technologischer Waffensysteme erlangte die Kriegsführung während des Ersten Weltkrieges eine neue Dimension. Waffentragen und Kriegsführen waren männliches Recht und Privileg zugleich. Alle deutschen Soldaten waren Männer; viele, die aus den unteren Schichten kamen, waren zum Kriegsdienst gezwungen worden. Frauen galten als Schutzbedürftige, waren aber auch pflegende, moralische und seelische Stütze der eigenen Soldaten und Beuteobjekte der Feinde.

Frauen kamen ohne Waffen. Zahlreiche Frauen waren an der "Heimatfront" nicht weniger aktiv und unterstützten das Morden der Männer. Wie es dazu kam, was das bedeutete und warum sich die Frauenbewegungen von dem Konflikt zwischen Pazifistinnen und Mittäterinnen bis heute nicht mehr erholt haben, davon handelt dieser Vortrag.

Gisela Notz ist Historikerin und Genderforscherin. 1983 bis 1998 war sie Mit-Redakteurin der Zeitschrift „beiträge zur feministischen theorie und praxis“, bis 2007 wissenschaftliche Referentin im historischen Forschungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung und bis 2010 Bundesvorsitzende von pro familia e.V. Darüber hinaus ist sie die Herausgeberin des beliebten Wandkalenders "Wegbereiterinnen", der widerständige Frauen in der Geschichte porträtiert. Zum Thema hat sie das Buch "Freiwilligendienste für alle" veröffentlicht. Gisela Notz ist Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.

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