Foto: Roland Struwe, Lizenz: Creative Commons

16. 12.

Fritz Bauer - Tod auf Raten

Filmpräsentation im Landesmuseum Mainz

Das rheinlandpfälzische Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz präsentiert Ilona Zioks filmisches Meisterwerk. Anschließend folgt ein Filmgespräch mit Regisseurin Ilona Ziok und Fritz-Bauer-Biographin Irmtrud Wojak.

Fritz Bauer gehört zu den bedeutendsten Juristen der Bundesrepublik: im Remer-Prozeß sorgte er 1952 dafür, dass die Attentäter des 20. Juli als legitime Kämpfer gegen ein Unrechtsregime rehabilitiert wurden. Er gab Israel den entscheidenden Hinweis, um Adolf Eichmann von Argentinien zu überführen und dem "Spediteur des Todes" in Jerusalem 1961 den Prozeß zu machen. Er stieß die Frankfurter Auschwitz-Prozesse ab 1963 an - und bereitete manch weiteres Verfahren vor, um Nazi-Täter auch in der Justiz zur Rechenschaft zu ziehen, z.B. die, die Ermordung Behinderter in psychiatrischen Kliniken wie Hadamar ("Euthanasie") gedeckt oder gebilligt hatten.

Ilona Ziok würdigt das Werk von Fritz Bauer mit einem eindrücklichen Portrait, dem die Filmbewertungsstelle Wiesbaden FBW einstimmig das Prädikat "besonders wertvoll" verlieh. Irmtrud Wojak habilitierte sich mit einer Biographie über Fritz Bauer, der zu den Gründungsvätern der Humanistischen Union gehörte. Gemeinsam mit Gerhard Szczesny gründete er einen Verband, der sich "unserer Entmündigung und Gleichschaltung diesmal im Namen der christlichen Heilslehre" (Gründungsaufruf) widersetzt.