Foto: Evelin Frerk

20. 09.

Braucht der Staat die Religion?

Vortrag von Theo Ebert in Fürth

Dass der Staat als Grundlage des von ihm garantierten Rechts die Religion benötige, ist eine in konservativen Kreisen sehr verbreitete Annahme. In der staatsphilosophischen Literatur der BRD hat E.W. Böckenförde die These vertreten: "Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann." Und für Böckenförde kann nur die (christliche) Religion diese Voraussetzungen garantieren. Aber was ist mit einem Staat, in dem über ein Drittel der Bürger/innen keiner der beiden großen christlichen Konfessionen angehört? Der Vortrag versucht zu zeigen, dass der Staat in dem wir leben, also der Staat des Grundgesetzes, durchaus ohne die Religion als vermeintliche Grundlage seiner Werte auskommt.

Theo Ebert ist Professor der Philosophie und hat bis zu seiner Pensionierung an der Universität Erlangen-Nürnberg gelehrt. Er hat vor allem zur Philosophie der griechischen Antike und der Neuzeit publiziert. Ebert ist Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften: Der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie, der Gesellschaft für Analytische Philosophie (GAP) sowie der Gesellschaft für Antike Philosophie (Ganph). Darüber hinaus ist er Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung und 2. Vorsitzender des "Bund für Geistesfreiheit Erlangen".

Tel.: 0911 / 777 303