Foto: Evelin Frerk

14. 04.

Suizidbegleitung als ärztliche Aufgabe

Film, Vortrag und Diskussion mit Dr. Christian Arnold am gbs-Stiftungssitz in Oberwesel

Christian Arnold, geboren 1944 in Berlin, ist Deutschlands bekanntester Sterbehelfer. 1980 eröffnete er eine Praxis als Facharzt für Urologie in Berlin. Seit etwa 15 Jahren hilft er todkranken Menschen beim Sterben.

Kein anderer deutscher Mediziner hat sich in den letzten Jahren so offen zu seiner Tätigkeit als Sterbehelfer bekannt, was zahlreiche Medienbeiträge zur Folge hatte. So brachte die ARD im November 2012 eine aufsehenerregende Dokumentation ("Sie bringen den Tod – Sterbehelfer in Deutschland") über sein Leben und seine Arbeit. In der anschließenden Sendung  "hart, aber fair" gelang es ihm, die Aufgabe der ärztlichen Sterbebegleitung so überzeugend darzustellen, dass er sich seither vor Anfragen kaum noch retten kann.

Für Debatten sorgte insbesondere das 2007 eingeleitete Gerichtsverfahren zwischen Christian Arnold und der Berliner Ärztekammer, die es ihm verboten hatte, einer Patientin todbringende Substanzen für deren beabsichtigten Suizid zu überlassen. Vor einem Jahr, im April 2012, gewann Arnold den Rechtsstreit. Das Berliner Verwaltungsgericht stellte fest, dass ein generelles Verbot der ärztlichen Suizidbegleitung gegen die Grundrechte der Gewissensfreiheit und der Freiheit der Berufsausübung verstoßen würde. Folglich müssen Mediziner das Recht haben, selbst zu entscheiden, ob sie Patienten bei der Selbsttötung helfen möchten oder nicht.

Vertreter konservativer Parteien, der Ärztekammer wie auch der Kirchen reagierten empört auf das Berliner Urteil. In der Bevölkerung jedoch traf Arnolds Position auf große Zustimmung. So stimmten bei einer Online-Befragung, die der "Berliner Kurier" anlässlich der Berichterstattung über den vermeintlichen "Dr. Selbstmord" durchführte, 92 Prozent (!) der Leser für eine Legalisierung der Sterbehilfe in Deutschland.

Wichtig: Da die Sitzplätze begrenzt sind, ist eine vorherige Anmeldung über die Mailadresse steffen@giordano-bruno-stiftung.de erforderlich. Eine Rückmeldung erfolgt nur, sofern alle Plätze bereits vergeben sind.