16. 07.

Gehirn, Denken und zerebrale Bildtechniken

Vortrag von Prof. Dr. Sabine Flach im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Außer Sinnen 2013" in Nürnberg

Der Vortrag nimmt seinen Ausgangspunkt in der Gedanken- und Auraphotographie des frühen 20. Jahrhunderts, um zu zeigen, wie vermittels einer neuen Medientechnologie Gedanken ein Bild gegeben werden soll. Die maßgebliche Bedeutung der Gedankenphotographien, der Drang, dem Denken, der Seele, dem Fluidalen ein Bild zu geben, wird als signifikant für die Entwicklung der Moderne verstanden und analysiert. Moderne produziert eben nicht nur Fortschritt, sondern auch Mythologie, und Aufklärung verdankt sich in der Tat auch mythologischer Arbeit.

Gottfried Benn beschreibt bereits 1910 in seinem „Beitrag zur Geschichte der Psychiatrie“ die Dimension der modernen Hirnforschung und skizziert somit das herausragende Phänomen der Lebenswissenschaften: das Gehirn, seine Funktionen und die Auswirkungen dieses Faszinosums auf Vorstellungen über Emotionen und Gefühle, Gedanken, Bewusstsein, seelische Zustände, kurz: unsere kognitiven Fähigkeiten.

Um diesen Schauplatz, das Faszinosum Gehirn, zugänglich zu machen, wurden (und werden) Darstellungs- und Bildtechniken entworfen, deren gemeinsames Bemühen es ist, Repräsentationsraum und Psyche miteinander zu koppeln, vielmehr noch: eins zu machen, um die neuronalen Korrelate des Bewusstseins und das Wechselspiel von bewussten und unbewussten Prozessen untersuchen zu können. Der Vortrag endet mit Anmerkungen zu aktuellen Forschungen über visuelles Wissen.

Anmeldung über das Bildungszentrum Nürnberg (Kurs-Nr. 00934)

Der Vortrag findet im Rahmen der fünfteiligen Veranstaltungsreihe "Außer Sinnen 2013 – Paranormales und Skepsis“ (04.06.-30.07.2013) statt, die mit dem Vortrag von Dr. Colin Coldner am 30.07.2013 zum Abschluss gebracht wird.