Foto: Udo Ungar

30. 01.

"Darwins brisantes Erbe - Die Perspektiven des evolutionären Humanismus"

Vortrag von Michael Schmidt-Salomon im Rahmen der Ringvorlesung "Viva la evolución" an der HTWK Leipzig

"Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung, sondern der Neandertaler von morgen." – Darwins Erkenntnisse revolutionierten nicht nur die Biologie, sondern stellten sämtliche Weltanschauungen vor eine Zerreißprobe. Und so bedeuten 150 Jahre Evolutionstheorie auch 150 Jahre Widerstand gegen Darwins brisantes Erbe.

Um diesen Konflikt zu entschärfen, bemühen sich Theologen, Philosophen und Naturwissenschaftler, die weltanschaulichen Konsequenzen der Evolutionstheorie herunterzuspielen, um die evolutionäre Sichtweise mit traditionellen Weltbildern in Einklang zu bringen.

Michael Schmidt-Salomon belegt in seinem Vortrag, dass diese Strategie nicht aufgehen kann, da sie letztlich auf eine unzumutbare Bagatellisierung der Evolutionstheorie hinausläuft. Als Alternative empfiehlt er daher die Perspektive des evolutionären Humanismus, die Darwins brisantes Erbe mit den Leitideen von Humanismus und Aufklärung verbindet.

Zum Referenten: Michael Schmidt-Salomon, Dr. phil., geboren 1967, ist freischaffender Philosoph und Schriftsteller sowie Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung. Buchveröffentlichungen u.a.: Manifest des evolutionären Humanismus (2006), Jenseits von Gut und Böse (2009), Leibniz war kein Butterkeks (2011), Keine Macht den Doofen! (2012).