Foto: Evelin Frerk

02. 11.

"Der Arabische Frühling"

Vortrag von Hamed Abdel-Samad in Bad Staffelstein

Auf der 30. Medienfachtagung der Hans-Seidel-Stiftung wird der Historiker und Islamexperte über die Revolution im Nahen Osten sprechen. Hamed Abdel-Samad war während der Protestbewegung gegen das Regime Mubarak im Frühjahr 2011 selbst in Kairo. Nun gibt er aus unmittelbarer Anschauung Auskunft über Ursachen, Ausbruch und möglichen Verlauf der arabischen Revolution, die von der bildungshungrigen Generation Facebook getragen wird.

Seine Prognose alarmiert und gibt Anlass zur Hoffnung: Denn es liegt nicht zuletzt in der Hand des Westens, ob aus der Auflösung der arabischen Diktaturen die Chance auf ein gedeihendes, blühendes Miteinander von Abendland und Morgenland erwächst – oder ob in den destabilisierten Nationen Bürgerkriege und eine kollabierende Wirtschaft Hunderttausende, ja Millionen junger Menschen auf den Weg nach Norden zwingen, wo sie die überalterten Gesellschaften Europas zu überlaufen drohen. Abdel-Samads Botschaft ist klar: der Westen muss sich wirtschaftlich und politisch engagieren, um den Menschen in ihrer Heimat eine Perspektive zu eröffnen. Dann gewinnen alle durch diese größte weltpolitische Erschütterung seit dem Fall des Eisernen Vorhangs.

Bekannt geworden ist der ägyptische Politikwissenschaftler und Historiker durch seine Berufung als Teilnehmer der 2. Islamkonferenz (2010). Zudem war er in der TV-Serie mit dem Journalisten Henryk M. Broder "Entweder Broder – Die Deutschland-Safari" (2010)  zu sehen und ist ein gefragter Interviewpartner in Presse, Funk und Fernsehen. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen die beiden Bücher: "Der Untergang der islamischen Welt" (2010) und "Krieg oder Frieden: Die arabische Revolution und die Zukunft des Westens" (2011).
Hamed Abdel-Samad ist Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.