Foto: Evelin Frerk

03. 06.

"Hedonismus - Eine Ethik aus Individualität und Freiheit"

Vortrag von Prof. Dr. Bernulf Kanitscheider in Nürnberg

Hedonismus ist eine Ethik, die auf den Sokratesschüler Aristippos von Kyrene zurückgeht, von Epikur abgewandelt wurde und auf der Tatsache des universellen Luststrebens aller lebendigen Wesen aufbaut. Sie gründet daneben auf den Pfeilern der individualistischen Freiheit und Selbstverantwortlichkeit, sowie einer vernunftgeleiteten Besonnenheit im Umgang mit den Leidenschaften. Wie der in der christlichen Ära totgeschwiegene Hedonismus die Ausgangsbasis für die moderne säkulare Ethik des Utilitarismus wurde, wird Bernulf Kanitscheider in seinem Vortrag erläutern.

Prof. Dr. Bernulf Kanitscheider, Studium der Philosophie und Mathematik in Innsbruck. Habilitation 1970 über das Thema "Geometrie und Wirklichkeit". 1974 auf den Lehrstuhl für Philosophie der Naturwissenschaft an der Universität Gießen berufen. Seit 2007 emeritiert. Forschungsinteressen: Kosmologie, Raumzeit-Philosophie, Interpretation der Quantenmechanik, Naturalismusproblematik, Ethik und Lebensphilosophie. Bücher aus jüngerer Zeit : Die Materie und ihre Schatten (Aschaffenburg, Alibri 2008). Das Hedonistische Manifest (Hirzel 2011). Jüngstes Forschungsprojekt: "Natur und Zahl", erscheint demnächst im Springer-Verlag.
Bernulf Kanitscheider ist Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.