Vortrag von Rolf Bergmeier über die antiken und arabischen Wurzeln Europas in Bremen
Dass die Araber aus der europäischen Geschichte nicht wegzudenken sind, ist in der Forschung mittlerweile unbestritten. "Ohne Araber" hätte es die Renaissance vermutlich nie gegeben. Jedenfalls bezeugt Dante seinen Respekt vor den Gelehrten arabischer Sprache, indem er sie in den Limbus, den ersten Kreis der Hölle, einkehren lässt, wo sich nur die Besten der Heiden versammeln dürfen, u.a. Platon, Seneca und Cicero.
Wie, wundert sich der Laie, ist nicht das Christentum der Überlieferer der antiken Kultur gewesen? Erklären die Historiker nicht, das christlich-lateinische Mittelalter sei weise, erfindungsreich und kunstsinnig gewesen und habe den Konflikt zwischen Glauben und Wissen zugunsten der Wissenschaft gelöst (Johannes Fried)? Wozu musste dann noch antikes Wissen mit Hilfe der Araber nach Europa gebracht werden? Haben nicht gerade die Politiker unisono und ohne Widerspruch seitens der Wissenschaft festgestellt, die abendländische Kultur sei christlich und Deutschlands Leitkultur sei "jüdisch-christlich" - und die abendländischen Werte ohnehin? Diese und andere Fragen zu den Wurzeln Europas wird Rolf Bergmeier in seinem Vortrag beantworten.
Rolf Bergmeier, Jahrgang 1940, ist Althistoriker. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf der Spätantike (4./5. Jahrhundert). Er ist Autor der Werke "Kaiser Konstantin und die wilden Jahre des Christentums" (2010) und "Schatten über Europa. Der Untergang der antiken Kultur" (2012).
Wo: | Haus der Wissenschaft Bremen Sandstr. 4/5 DE-28195 Bremen |
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Wann: | Mo 25. Jun 2012, 19:30 |
Veranstalter: | HVD Bremen http://www.hvd-bremen.de/ |