Gisela Notz, Foto: Evelin Frerk

06. 02.

Das Leben und Wirken der Freidenkerin Tony Breitscheid

Gespräch mit Gisela Notz in der Gedächtniskirche in Berlin

Der Breitscheidplatz wurde 1947 nach dem von den Nationalsozialisten ermordeten Sozialdemokraten Rudolf Breitscheid (1874-1944) umbenannt. Mit dieser Veranstaltung soll an das politische Wirken seiner vergessenen Lebensgefährtin erinnert Tony Breitscheid erinnert werden. Im Kapellengespräch wird die Referentin Dr. Gisela Notz das Leben und Wirken der Freidenkerin darstellen.

Seit 1901 engagierte sich Tony Breitscheid in der Frauenbewegung. Sie kämpfte für das gleiche, direkte und geheime Wahlrecht von Männern und Frauen. 1912 schloss sie sich der SPD an; sie engagierte sich in den sozialdemokratischen Frauenbewegungen, in der Friedensbewegung und schrieb für sozialistische Zeitschriften. 1933 musste sie fliehen, sie wurde 1941 von Frankreich an Deutschland ausgeliefert. Nach den Jahren im Konzentrationslager, die sie mit ihrem Mann teilte, emigrierte sie nach Dänemark.

Zur Referentin:
Dr. Gisela Notz arbeitete bis 2007 als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Frauen- und Geschlechterforschung im Historischen Forschungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung und als Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten. Sie war Redakteurin und Herausgeberin der Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, ist Herausgeberin des Wandkalenders "Wegbereiterinnen", der widerständige Frauen aus der Geschichte porträtiert, und ist Mitglied im Institut für Protest- und Bewegungsforschung sowie Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Arbeiterbewegung, der Frauen- und Geschlechterbewegungen, der Alternativbewegungen u.a.m.