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03. 01.

INCEL – Radikale Männlichkeit: Der narzisstische Charakter und seine Sehnsucht nach Autorität

Vortrag und Diskussion mit Hanna Vatte im Salon des Amateurs in Düsseldorf

Als "INCEL" (INvoluntary CELibate, also "unfreiwillig zölibatär") bezeichnet sich eine international größer werdende Gruppe junger Männer, die einen uneingeschränkten Anspruch auf Liebe, Sexualität und Nachkommenschaft in Bezug auf Frauen postuliert. Das lang erkämpfte Recht der Frauen auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung sprechen sie diesen ab. INCEL propagieren, dass Frauen von Natur aus geistesschwach, bösartig und intrigant seien. Daher brauche es eine männliche Herrschaft, die in der idealen Gesellschaft Frauenkörper verwalte und "gerecht" unter den Männern aufteile. Darüber hinaus solle der weiße Mann endlich wieder seine „natürliche“ Position als gesellschaftliche Autorität einnehmen – sowohl in der Familie als auch als faschistischer Führer im autoritären Staat.

Der Vortrag beleuchtet diese "Black-Pill-Erzählung" und bringt sie mit dem strukturellen Narzissmus unserer Gesellschaft in Verbindung. Auch werden einzelne sogenannte "Verführungscoaches" und Attentäter (Isla Vista, Halle) die der misogynen INCEL-Bewegung angehören, im Vortrag angeschaut.

Hanna Vatter ist akademische Mitarbeiterin an der Fachhochschule Potsdam. Dort promoviert sie zum Komplex Männlichkeit, Misogynie und Care. Zudem gibt sie Seminare und Vorträge zu den Themengebieten Geschlecht und Rechtsautoritarismus und ist bildungspolitisch als Referentin aktiv.

Eine Kooperationsveranstaltung von DA! und dem Kölner Bündnis Das Private ist politisch.

Achtung: Die Veranstaltung wird auch live ins Netz übertragen.
Fragen können während der Diskussion über den Youtube-Chat gestellt werden.