Foto: Evelin Frerk

27. 09.

Gleiches Recht für kirchlich Beschäftigte!

Informationsveranstaltung mit Ingrid Matthäus-Maier im Bahnhof Langendreer in Bochum

Mit rund 1,8 Millionen Arbeitnehmer*innen sind die christlichen Kirchen nach dem öffentlichen Dienst die größten Arbeitgeber in Deutschland. Davon sind rund 1,4 Millionen in den Unternehmen der Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas beschäftigt. Für sie alle gelten kirchliche Regeln, die ihre Rechte als Arbeitnehmer*innen einschränken, da z.B. kein Streikrecht und keine Tarifverträge bestehen, weder das Betriebsverfassungsgesetz noch Personalvertretungsgesetze für die Kirche gelten und der Austritt aus der Kirche ein Kündigungsgrund ist. In ihrem Vortrag informiert die ehemalige Spitzenpolitikerin Ingrid Matthäus-Maier über die Fragwürdigkeit und Verfehlungen der beiden christlichen Kirchen als größte private Arbeitgeber Deutschlands und fordert "Gleiches Recht für kirchlich Beschäftigte!"

Die Regierungsparteien haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, diese vordemokratischen Regelungen zu "überprüfen". ver.di führt jetzt Aktionswochen durch, um diesem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Religionsfrei im Revier (gbs Ruhrgebiet) setzt sich grundsätzlich für die Abschaffung aller Kirchenprivilegien ein.

Ingrid Matthäus-Maier war Richterin, Bundestagsabgeordnete und als erste Frau in Deutschland Chefin einer Großbank, der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Seit 1972 engagiert sich für die Trennung von Kirche und Staat, seit 2012 ist sie Sprecherin der Kampagne "Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz – GerDiA". Sie engagiert sich schon viele Jahre als Beiratsmitglied in der Giordano-Bruno-Stiftung, ist Mitgründerin und Beirätin des Instituts für Weltanschauungsrecht (ifw) und vertritt die gbs, den Internationalen Bund der Konfessionsfreien und Atheisten sowie den Humanistischen Verband NRW im WDR-Rundfunkrat.

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Koordination@religionsfrei-im-revier.de