Foto: Evelin Frerk

19. 06.

"Frauenarmut": Über die Folgen prekärer Beschäftigungsverhältnisse von Frauen

Vortrag und Diskussion mit Dr. Gisela Notz in Berlin

Der 8. März war in diesem Jahr erstmals ein Feiertag in Berlin. Aber für viele Frauen gibt es nichts zu feiern, weil sie in Armut leben müssen. Frauen verdienen im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer, oftmals arbeiten sie zu Niedriglöhnen. Zwei Drittel der ausschließlich geringfügig Beschäftigten sind Frauen, was eine Abhängigkeit vom Staat oder vom "Haupternährer" bedeutet. Viele Frauen können nicht von ihrer Lohnarbeit leben und müssen aufstocken. Vortrag von der Historikerin Gisela Notz in Berlin.

Frauen sind auch häufiger langzeiterwerbslos, insbesondere Alleinerziehende im Hartz IV-System. Kindererziehungszeiten sind Armutsfallen. Frauen, die nicht in dem klassischen Familienmodell leben, wie geschiedene und allein lebende Frauen, müssen häufig mit Armut rechnen. Am stärksten von Armut betroffen sind Migrant*innen, von ihnen leben 27 Prozent in Armut.

Gisela Notz ist Sozialwissenschaftlerin und Historikerin. 1983 bis 1998 war sie Mit-Redakteurin der Zeitschrift "beiträge zur feministischen theorie und praxis", bis 2007 wissenschaftliche Referentin im historischen Forschungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung und bis 2010 Bundesvorsitzende von pro familia e.V. Sie ist Autorin verschiedener Bücher und Herausgeberin des Frauenkalenders "Wegbereiterinnen" sowie Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.