16. 11.

Deutsche Islampolitik zwischen Ausgrenzung und Pseudointegration

Vortrag von Klaus Blees in Hamburg

Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe "Unser Islam - Zum Gebrauchswert von Glaube und Identität in Zeiten der Aufklärungsverdrossenheit" der Hamburger Studienbibliothek.

Die Gefahr islamistischer Anschläge besteht auch in Deutschland, wie die Ermordung zweier US-Soldaten am 2. März in Frankfurt am Main oder die vereitelten Pläne der »Sauerlandgruppe« und anderer gezeigt haben. Doch Gefahrenabwehr dient in Deutschland traditionell als Vorwand für eine restriktive Asyl- und Migrationspolitik sowie den Ausbau des Überwachungsstaates. Gleichzeitig hofieren staatliche Institutionen die konservativen Islamverbände, richten die »Deutsche Islam Konferenz« ein und sind bestrebt, den Islam als Ordnungsmacht den christlichen Kirchen gleichzustellen, beispielsweise mit der Einführung regulären islamischen Religionsunterrichts.

Der Vortrag beleuchtet den Doppelcharakter staatlicher Islampolitik und begründet die Notwendigkeit des Kampfes gegen Abschiebung und Ausgrenzung von Menschen muslimischer Herkunft ebenso wie gegen eine Integrationspolitik, die die patriarchalen Verhältnisse des orthodoxen Alltagsislam mit integriert.

Klaus Blees ist Mitarbeiter des Projekts »Islamismus zurückdrängen – Menschenrechte wahren« des Kompetenzzentrums Islamismus der (allgemeinpolitischen und bundesweit arbeitenden) Aktion 3.Welt Saar. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Flüchtlingsfonds kofinanziert.