Gropperfilm

20. 05.

Demokratiebewegung in der Westsahara wird 43 Jahre alt

Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion in Berlin

Der Film „Die letzte Kolonie - Das vergessene Volk der Westsahara“ (90 min.) zeigt die Lebenssituation der Saharauis in den Flüchtlingslagern auf algerischen Territorium und in dem von Marokko seit 1975 annektierten Land Westsahara. Seither ist die UN bemüht, ein Referendum durchzuführen. Nach der Vorführung wird es eine Podiumsdiskussion u.a. mit Filmemacher Christan Gropper (Autor, Regisseur und Produzent) geben.

Programm für den Abend:

19:00    Grußwort
19:10     Film: Die letzte Kolonie - Das vergessene Volk der Westsahara (90 min.)
20:40    Pause
20:50    Podiumsdiskussion
21:20    Foyer mit Gesprächen bei saharauischem Tee und Fingerfood

 

Zum Hintergrund:

Die Volksbefreiungsfront der Westsahara, Saguia al Hamra und Rio de Oro, (Frente Polisario) wird 43 Jahre alt!
Am 20. Mai 1973 startete eine kleine Gruppe junger Kombattanten ihre erste militärische Aktion, die um ein Haar auch gleich die letzte hätte gewesen sein können, gegen die spanische Kolonialmacht. Zehn Tage zuvor wurde nach einem geheimen Treffen das Gründungsmanifest der Frente Popular para la Liberacíon de Saguia el Hamra y Rio de Oro (Frente POLISARIO) bekannt gemacht.

Zwar führte die Frente Polisario den bewaffneten Kampf gegen die spanische Kolonialmacht erfolgreich weiter, gleichzeitig errang sie aber vor allem große politische Erfolge: So zeigte sich eine Delegation der Vereinten Nationen, die im Mai 1975 die Westsahara besuchte, überzeugt von der tiefen Verankerung der Frente Polisario innerhalb der Bevölkerung. Mit den Resolutionen 34/37 vom 21. Nov. 1979 und 35/19 vom 11. Nov. 1980 hat schließlich die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Frente Polisario explizit als legitime Vertretung des saharauischen Volkes anerkannt.

Am 10. Dezember 2015 ist der Frente Polisario erneut ein großer diplomatisch-juristischer Sieg gelungen: Der Europäische Gerichtshof EuGH hat in seiner ersten Entscheidung das Agrarabkommen zwischen der EU und Marokko für nichtig erklärt, weil es die koloniale Plünderung der Westsahara nicht ausschließt. Ob der friedliche Weg allerdings frei gehalten wird, liegt jetzt an der Staatengemeinschaft – allen voran dem Weltsicherheitsrat, der am Donnerstag, den 28. April über die Westsahara-Mission entscheidet.