08. 05.

Für offene Kultur-Debatten! Sieben Maximen zu einem humanen Austausch

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Christoph Antweiler in Düsseldorf

Den Zustand öffentlicher Debatten erlebt der Ethnologe und Kulturwissenschaftler Christoph Antweiler als zunehmend beklagenswert und dogmatisch. Der Umgang strotze vor Polarisierung, einer binären Reduzierung auf "Gut" und "Böse", Freund und Feind, Polemik, Kontaktschuld und gegenseitiger Meidung. Der Vortrag ist ein Plädoyer für offene Debatten, gegen Polarisierung und die Meidung von Konflikten im öffentlichen Austausch über komplexe Themen wie Kultur, Identität und Kolonialität. Statt einer weiteren Klage stellt Christoph Antweiler sieben positive Maximen zur Verbesserung der sogenannten „Debatten-“ oder “Diskurskultur“ zur – gern kontroversen – Diskussion.

Im akademischen Umfeld der Universitäten, deren Ziel es doch eigentlich sei, mit weitem Blick ergebnisoffen und evidenzbasiert zu forschen, sei inzwischen häufig die relevanteste Frage: „Auf welcher Seite stehst Du?“.
Ein politisiertes und aktivistisches Klima mache Zwischentöne, offene Fragestellungen, Forschung und Ambiguität auch an den Universitäten immer schwieriger. (Junge) Forscher:innen mieden in vorauseilender Sorge, in die „falsche Ecke“ gestellt oder im akademischen Kontext „eliminiert“ zu werden, immer öfter die Beschäftigung mit kontroversen Themen.

Professor Dr. Christoph Antweiler, *1956, ist stellv. Direktor des Instituts für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn und Leiter der Abteilung Südostasienwissenschaft. Er studierte in Köln zunächst Geologie-Paläontologie dann Ethnologie und promovierte mit einer Theorie generationsübergreifenden Kulturwandels. Seine Forschungsthemen: Kognition, Urbanität, soziale Evolution. Forschungsregionen: Südostasien, bes. Indonesien. Antweiler ist verheiratet mit einer Mathematikerin und hat zwei Söhne, die Mathematiker sind. Seine Hobbys sind weite Reisen, Hallenfußball und das Sammeln von viel zu vielen diversen Dingen.

Eine Kooperationsveranstaltung von DA! und dem Kölner Bündnis Das Private ist politisch.